Das Wetter hat es wieder mal spannend gemacht. Aber weder das, noch die Baustelle hat ca. 40 von Euch abgeschreckt. Ab 20:40 Uhr durften wir einen steten Strom an Besuchern empfangen. Die Sicht war nicht die Beste und zum Horizont hin war es richtig wolkig, aber trotzdem konnten wir ein paar Objekte durch die Teleskope beobachten. Und die ein oder andere Sternschnuppe war auch zu sehen. Kein Feuerwerk, aber immerhin!
Peter hat dann noch ein bisschen demonstriert, was mit Live-Stacking auch bei nicht idealen Bedingungen machbar ist.
Spiralgalaxie M101 – Trotz nicht idealer Bedingungen doch ganz ordentlich.Und der Kugelsternhaufen M13 ist auch immer ein dankbares Objekt.
Alles in allem war’s ein schöner Abend und wir freuen uns auf die jetzt wieder regelmäßigen öffentlichen Abende!
Heute Abend, 15. August, ist Perseiden-Abend. Die erste öffentliche Veranstaltung nach der Sommerpause. Eigentlich möchten wir einfach einen schönen Abend mit unseren Gästen, Euch, verbringen. Aber, wie jedes Jahr, steht die Frage im Raum, ob der Himmel klar genug ist?
Und da geht’s dann los. August ist Gewitter-Saison entlang des gesamten Alpen-Nordrands. Und Gewitter sind nach wie vor notorisch schwierig vorherzusagen. MeteoSwiss sagt im Moment, es ziehen Wolken durch, aber es gibt auch größere Lücken und regnen wird es nicht. Meteoblue meint dagegen, die Wolkendecke wird ziemlich geschlossen sein und mit 45% Wahrscheinlichkeit regnet es sogar. Die Vorhersage selbst hat aber nur eine Wahrscheinlichkeit von 50%… Was tun? Den Abend absagen oder weiter hoffen? Auf unserer Webseite steht, bis spätestens 17 Uhr fällt die Entscheidung… Da sitzen wir und haben die Wahl zwischen „Wir ziehen durch, aber vielleicht stehen wir dann mit bis zu 100 Besuchern im Regen“ oder „Wir sagen ab“ und plötzlich reißt der Himmel auf und die besagten 100 Besucher fragen sich, warum?
So also die Lage heute, 15. August, um 8 Uhr in der Früh. Der Plan: Wenn die einschlägigen Vorhersagen und die WebCam auf dem Dach der Sternwarte um 17 Uhr eindeutig geschlossene Wolkendecke oder sogar Regen sagen, dann findet Ihr zu dieser Zeit eine Absage auf der Veranstaltungsseite. Sollte es zweideutig bleiben, sind wir zumindest mit einer Notbesetzung in Knottenried vor Ort und trösten Euch 😉
Und vielleicht wird alles gut und wir erleben ein Feuerwerk. Irgendwie ist die Astronomie immer spannend!
Alle Vereinsmitglieder und Besucher, die uns derzeit erreichen wollen, werden entweder schon auf der St 2006 am Abzweig nach Knottenried…
…oder spätestens kurz hinter Knottenried merken, dass wir eine Baustelle vor der Tür haben.
Auch unser Schild an der Straße hat es voll erwischt.
Ja, da war mal ein Schild…
Wie auch immer, die Sternwarte ist zu Fuß nach wie vor zu erreichen! Die Baufirma hat auch versprochen, dass dies bis zum Abschluss der Arbeiten Ende Oktober (!) so bleiben wird, auch wenn die Baustelle im weiteren Verlauf noch näher an Knottenried heranrücken wird.
Wer also zur Sternwarte kommen möchte, kommt durch! Wir freuen uns immer über aktive Mitglieder und Besucher!
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen (Matthias Claudius)
Am 31. Mai haben sich Albert, Peter und Christian auf den Weg nach Garching zur ESO Supernova gemacht. Wir hatten ja auf ein paar mehr Teilnehmer gehofft, aber gegen Krankheit und Vergesslichkeit kann man nix machen.
Die Deutsche Bahn war in bester Form und so hatten wir erstmal einen kleineren Aufenthalt im schönen Buchloe. In München angekommen, waren wir offensichtlich richtig, weil alle Anderen, sprich 64.000 Inter und PSG Fans, auch da waren. Das Champions League Finale in der Allianz Arena, an der U-Bahn Linie nach Garching gelegen, hatten wir nicht auf dem Schirm gehabt. Genauso wenig wie die überschaubare Gastronomie im Forschungszentrum Garching an einem Samstag. Nun ja, immerhin haben wir die Supernova gleich gefunden.
Gebäude der ESO Supernova. Keine gerade Wand irgendwo…
Dann war es auch schon Zeit für die Planetariums Show. Tobi Beuchert hat live den aktuellen Sternhimmel beschrieben, eindrucksvoll den Effekt von Lichtverschmutzung erklärt und noch ein paar Worte zu Exoplaneten gesagt. Dann gab’s noch die aufgezeichnete Show „Unseen universe„. Wie immer kann man sich trefflich darüber streiten, ob bei den fantastischen Bilder in schneller Abfolge viel Wissen hängen bleibt. Oder ob das der Zweck einer solchen Show sein sollte. Oder… Egal!
Anschließend sind wir noch eine ganze Weile durch die wirklich sehenswerte (und kostenlose!) Ausstellung gewandert.
Die Architektur tut ein Übriges, um den Besuch zu einem Erlebnis zu machen.
Jedenfalls haben wir auch noch Nachrichten zum Mars und Jupiter geschickt und Galaxien kollidieren lassen.
Zum Schluss hat Christian noch den Vortragenden aus dem Planetarium in ein Gespräch verwickelt…
…und das obligatorische Selfie durfte natürlich auch nicht fehlen.
Über die Fahrt zurück nach München und dann ins Allgäu durch das Fußball-Chaos wollen wir lieber schweigen. Außer, dass wir tatsächlich noch einen ruhigen Hinterhof in Schwabing gefunden haben, wo es dann endlich was zu Essen gab.
Alle Jahre wieder sorgt die Neigung der Erdachse (und die mitteleuropäische Sommerzeit) dafür, dass es erst sehr spät dunkel wird und nicht lange dunkel bleibt (da kann die MESZ nichts dafür). Daher werden wir bei der Sternwarte Oberallgäu wie immer im Juni und Juli keine öffentlichen Abende anbieten. Die beliebten Beobachtungsabende nehmen wir dann traditionell am 15. August mit der Perseiden Nacht wieder auf.
Die öffentlichen Sonnenbeobachtungen und das Astro Geplauder führen wir aber auch im Juni und Juli fort. Sternfreunde und solche, die es werden wollen, kommen also auch in diesen Monaten auf Ihre Kosten.
Der offene Sternhaufen der Plejaden oder Siebengestirn bildet den oberen Teil des Asterismus "Goldenes Tor der Ekliptik", der schon im Altertum so benannt wurde. Die untere Begrenzung ist der Sternhaufen der Hyaden, der auch Regengestirn genannt wird. Die Ekliptik, die scheinbare Bahn der Sonne um die Erde, zieht durch diesen Teil des Sternbildes Stier und damit auch alle Planeten auf ihrem Weg um die Sonne, da ihre Bahn wenig zur Ekliptik geneigt ist. Die Ausnahme bildet unser Mond, dessen Bahnneigung größer ist und der damit auch regelmäßig außerhalb des Tores auftaucht. Am Abend des ersten Aprils führte seine Bahn dazu, dass er über den Sternhaufen der Plejaden hinweg zog. Das Ereignis begann um 22:50 mit der Bedeckung des Sterns Elektra.
Simulation mit Stellarium
Die folgenden Aufnahmen zeigen die Bedeckung des Plejaden-Sterns „Elektra“.
Zu guter Letzt verabschiedete sich unser Trabant noch mit einem spektakulären Abgang von der Himmelsbühne.
Der erste Versuch mit unserem neuen Veranstaltungsformat „Astro Geplauder“ fand am 13. März statt. Christian hat über die verschiedenen Methoden der Entfernungsmessung in der Astronomie „geplaudert“. Die Veranstaltung wurde rein online in der Form einer Big Blue Button Sitzung abgehalten.
Entfernungsmessung mithilfe der Parallaxenmethode. Eine Momentaufnahme von Viktor während des ersten Astro Geplauders.
Während wir natürlich alle lieber draußen in der Sternwarte in Knottenried „live“ in die Sterne schauen, ist die Idee hinter dem Astro Geplauder, dass hier auch unsere weiter weg wohnenden Mitglieder mitmachen können. Außerdem können sich auch interessierte Nicht-Mitglieder ohne Anmeldung dazu schalten. Vorkenntnisse sind nicht nötig, es soll so locker wie möglich bei einer Videokonferenz zugehen und Spaß machen!
Das nächste Astro Geplauder ist für den 17. April geplant, siehe hier, wenn es um das „Leben und Sterben der Sterne“ gehen wird. Alle Interessierten sind, wie immer, herzlich eingeladen!
Beim letzten praktischen Abend haben wir unter Anleitung von Peter die vereinseigene Kamera ASI 294 MC zusammen mit der Software ASI Studio des Herstellers ausprobiert. Die Ergebnissen können sich sehen lassen!
Ein Frame aus einer Videosequenz von JupiterErgebnis eines Live-Stackings von M42, Orion NebelUnd noch ein Bild aus einer Videosequenz, diesmal von Mars
Die Ergebnisse können sich für eine kurze Ausprobier-Aktion durchaus sehen lassen. Die Bedienung hat sich als relativ intuitiv herausgestellt. In dieser Kombination hatten wir Kamera und Software bisher noch nie verwendet. Man kann sowohl Planeten-, Sonnen- und Mondvideos aufnehmen, als auch Deep Sky Livestacking oder Deep Sky Aufnahmesequenzen mit Lights, Flats, Darks und Bias Aufnahmen realisieren. Im Anschluss daran lassen sich die Aufnahmen in entsprechenden Unterprogrammen bearbeiten.
Es wäre schön, wenn die Kamera in Zukunft öfter mal „gelüftet“ werden würde! Vielleicht fühlt sich der ein oder andere von Euch ja inspiriert?
Merkur steht unserer Sonne am Nächsten und entsprechend schwierig ist die Beobachtung. Ende 2024 ergab sich eine gute Gelegenheit kurz vor Sonnenaufgang. Unsere Vereinsmitglieder Martin und Albert haben sich am 28. Dezember bei ca. 0° um 6 Uhr bei der Sternwarte auf die Lauer gelegt. Zunächst war Merkur noch unter dem Horizont:
Aber der Himmel war klar, einige Satelliten zu sehen und der Mond auch mit dem nicht direkt von der Sonne angestrahlten Teil deutlich sichtbar. Die Mondsichel lässt schon erahnen, wo die Sonne bald aufgehen wird.
Kurze Zeit später zeigt sich, noch vor der Sonne, dann auch Merkur:
Um 8 Uhr haben Albert und Martin dann die Beobachtung beendet mit der Bemerkung „ein unvergesslicher Tagesbeginn“.
Leider scheint es mittlerweile zur Tradition zu gehören, dass uns am Astronomietag die Reihe der Wettergötter, sei es Petrus, Zeus, oder der weniger bekannte Kairos, nicht wohlgesonnen sind.
Ungeachtet der Wetterprognose fanden sich um 12 Uhr 6 Mitstreiter aus dem Vereinskollegium an der Sternwarte ein, darauf hoffend, dass die Sonne sich wenigstens durch Wolkenlücken zeigen wird.
In der ersten Stunde konnten Besucher dann auch noch einen kurzen Blick auf die Sonne erheischen.
Sonnenbeobachtung mit wenig Sonne
Glücklicherweise hatten wir außerhalb der Sternwarte für ein Alternativprogramm gesorgt. Markus hat mit unseren kleinen Besuchern drehbare Sternkarten gebastelt.
Basteln mit Markus
Das besondere Highlight für Kleine und (auch) Große waren Christians Wasserraketen. Es bedurfte zwar einiger Optimierungsschritte was Startrampe und Booster anging, aber es hat allen sehr viel Spaß gemacht.
Betanken der RaketeWasserrakete mit noch nicht optimaler FlugbahnWasserrakete nach Optimierung von Rampe und Booster, bis zum erdnahen Orbit fehlt allerdings noch einiges.
Nach einigen Überlegungen beschlossen wir, die Abendveranstaltung abzusagen, was sich später als richtige Entscheidung herausstellte, da dicker Nebel am Abend aufzog.