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Astronomische Fakten
Mars ist der äußere Nachbarplanet der Erde. Er ist nur etwa halb so groß wie die Erde, aber dennoch unserem Heimatplaneten in vieler Hinsicht sehr ähnlich. Der Mars ist durchschnittlich 228 Millionen km von der Sonne entfernt. Er benötigt 687 Tage für einen Umlauf um die Sonne. Ein Jahr auf dem Mars dauert also fast doppelt so lange wie auf der Erde.
Ein Tag auf dem Mars dauert 24 Stunden und 37 Minuten. Sein Durchmesser beträgt 6794 km. Er hat nur etwa 15% des irdischen Volumens und etwa 1/3 der irdischen Schwerkraft.
Der Mars hat eine sehr dünne Atmosphäre, der Luftdruck an der Oberfläche beträgt weniger als ein Hundertstel des irdischen. Die Luft besteht aus Kohlendioxyd und Stickstoff, ist also nicht atembar. Es gibt Wolken aus Wasserdampf, aber es regnet nicht auf dem Mars, weil Wasser bei dem geringen Luftdruck nicht im flüssigen Zustand existieren kann. Trotzdem wehen hier starke Winde, die zu heftigen, den ganzen Planeten umfassenden Stürmen werden können.
Die Temperaturen auf dem Mars erreichen maximal +20 Grad am Äquator zur Mittagszeit. In der Nacht oder an den Polen fallen sie jedoch sehr schnell auf bis zu −100 Grad. Da die Atmosphäre so dünn ist, kann sie diese enormen Temperaturschwankungen nicht ausgleichen.
Die Oberfläche des Mars ist anders als die der Venus gut zu sehen, und sie wurde inzwischen mit Teleskopen und Raumsonden umfassend kartographiert. Es gibt ausgedehnte Tiefländer, zerklüftete Hochebenen voller Krater, riesige Vulkane und gigantische Schluchten. Der Olympus Mons ist mit 25.000 m der höchste Berg, und die Valles Marineris sind der größte Grabenbruch des gesamten Sonnensystems.
Es gibt keine Gewässer auf dem Mars, wie etwa Meere, Seen und Flüsse, er hat aber große Polarkappen aus Eis, deren Größe sich im Rhythmus der Jahreszeiten ändert, und man hat Hinweise auf ausgedehnte Wasservorkommen unter der Oberfläche gefunden. Falls in Zukunft Menschen zum Mars fliegen sollten, wird das von großer Bedeutung sein.
Monde
Mars hat zwei winzige Monde, Phobos und Deimos. Der kleinere Phobos umkreist den Mars schneller, als dieser sich dreht, daher geht er vom Mars aus gesehen im Westen auf und im Osten unter.
Beobachtung
Mars kann mühelos mit dem bloßen Auge gesehen werden, wenn er nicht gerade in Konjunktion mit der Sonne steht. Alle 2 Jahre und 3 Monate kommt er in Opposition und wird dann zu einem auffälligen, rot leuchtenden Gestirn, das manchmal noch heller als Jupiter strahlt. Zu diesen Zeiten sind Details der Marsoberfläche von der Erde aus sogar mit bescheidenen Teleskopen zu erkennen. Nur in der Zeit um die Konjunktion bleibt Mars über einige Monate unsichtbar.
Kein anderer Planet zeigt so starke Helligkeitsschwankungen wie der Mars. Das und seine deutlich rote Farbe, die an Feuer und Blut erinnert, ließ die Menschen früher im Mars einen Unglücksbringer sehen, der Kriege und Katastrophen ankündigte.
Die beiden Monde können nur mit Großteleskopen beobachtet werden.
Kein anderer Planet ist bisher so oft von Raumsonden angeflogen worden wie der Mars. Durch seine relative Nähe sind Flüge zum Mars mit vertretbarem Aufwand durchführbar, so daß der Planet und seine Oberfläche inzwischen so gut erforscht ist wie kein anderer. Die USA und die Sowjetunion haben seit den 1960er Jahren zahlreiche Marssonden gestartet, seit 2003 ist auch Europa beteiligt.
Die wichtigsten:
Mariner 9, erster Marssatellit
Viking 1 und 2: weiche Landung, Suche nach Leben
Pathfinder, erstes Marsfahrzeug
Mars Global Surveyor, umfassende Kartierung des Mars
Mars Express, erste europäische Sonde beim Mars
Spirit und Opportunity, Marsfahrzeuge
Curiosity, Marsfahrzeug
Mars Reconnaissance Orbiter (MRO), hochauflösende Kartierung des Mars
Phoenix, Wasser am Mars-Nordpol entdeckt