Bedeckung der Plejaden durch den Mond am 1.4.2025

Der offene Sternhaufen der Plejaden oder Siebengestirn bildet den oberen Teil des Asterismus "Goldenes Tor der Ekliptik", der schon im Altertum so benannt wurde. Die untere Begrenzung ist der Sternhaufen der Hyaden, der auch Regengestirn genannt wird.
Die Ekliptik, die scheinbare Bahn der Sonne um die Erde, zieht durch diesen Teil des Sternbildes Stier und damit auch alle Planeten auf ihrem Weg um die Sonne, da ihre Bahn wenig zur Ekliptik geneigt ist.
Die Ausnahme bildet unser Mond, dessen Bahnneigung größer ist und der damit auch regelmäßig außerhalb des Tores auftaucht.
Am Abend des ersten Aprils führte seine Bahn dazu, dass er über den Sternhaufen der Plejaden hinweg zog. Das Ereignis begann um 22:50 mit der Bedeckung des Sterns Elektra.

Simulation mit Stellarium

Die folgenden Aufnahmen zeigen die Bedeckung des Plejaden-Sterns „Elektra“.

Zu guter Letzt verabschiedete sich unser Trabant noch mit einem spektakulären Abgang von der Himmelsbühne.

Erstes Astro Geplauder

Der erste Versuch mit unserem neuen Veranstaltungsformat „Astro Geplauder“ fand am 13. März statt. Christian hat über die verschiedenen Methoden der Entfernungsmessung in der Astronomie „geplaudert“. Die Veranstaltung wurde rein online in der Form einer Big Blue Button Sitzung abgehalten.

Entfernungsmessung mithilfe der Parallaxenmethode. Eine Momentaufnahme von Viktor während des ersten Astro Geplauders.

Während wir natürlich alle lieber draußen in der Sternwarte in Knottenried „live“ in die Sterne schauen, ist die Idee hinter dem Astro Geplauder, dass hier auch unsere weiter weg wohnenden Mitglieder mitmachen können. Außerdem können sich auch interessierte Nicht-Mitglieder ohne Anmeldung dazu schalten. Vorkenntnisse sind nicht nötig, es soll so locker wie möglich bei einer Videokonferenz zugehen und Spaß machen!

Das nächste Astro Geplauder ist für den 17. April geplant, siehe hier, wenn es um das „Leben und Sterben der Sterne“ gehen wird. Alle Interessierten sind, wie immer, herzlich eingeladen!

Vereins-eigene Kamera neu entdeckt

Beim letzten praktischen Abend haben wir unter Anleitung von Peter die vereinseigene Kamera ASI 294 MC zusammen mit der Software ASI Studio des Herstellers ausprobiert. Die Ergebnissen können sich sehen lassen!

Ein Frame aus einer Videosequenz von Jupiter
Ergebnis eines Live-Stackings von M42, Orion Nebel
Und noch ein Bild aus einer Videosequenz, diesmal von Mars

Die Ergebnisse können sich für eine kurze Ausprobier-Aktion durchaus sehen lassen. Die Bedienung hat sich als relativ intuitiv herausgestellt. In dieser Kombination hatten wir Kamera und Software bisher noch nie verwendet. Man kann sowohl Planeten-, Sonnen- und Mondvideos aufnehmen, als auch Deep Sky Livestacking oder Deep Sky Aufnahmesequenzen mit Lights, Flats, Darks und Bias Aufnahmen realisieren. Im Anschluss daran lassen sich die Aufnahmen in entsprechenden Unterprogrammen bearbeiten.

Es wäre schön, wenn die Kamera in Zukunft öfter mal „gelüftet“ werden würde! Vielleicht fühlt sich der ein oder andere von Euch ja inspiriert?

Merkur – Ein nicht ganz einfacher Planet

Merkur steht unserer Sonne am Nächsten und entsprechend schwierig ist die Beobachtung. Ende 2024 ergab sich eine gute Gelegenheit kurz vor Sonnenaufgang. Unsere Vereinsmitglieder Martin und Albert haben sich am 28. Dezember bei ca. 0° um 6 Uhr bei der Sternwarte auf die Lauer gelegt. Zunächst war Merkur noch unter dem Horizont:

Aber der Himmel war klar, einige Satelliten zu sehen und der Mond auch mit dem nicht direkt von der Sonne angestrahlten Teil deutlich sichtbar. Die Mondsichel lässt schon erahnen, wo die Sonne bald aufgehen wird.

Kurze Zeit später zeigt sich, noch vor der Sonne, dann auch Merkur:

Um 8 Uhr haben Albert und Martin dann die Beobachtung beendet mit der Bemerkung „ein  unvergesslicher Tagesbeginn“.

Astronomietag 2024 Nachlese

Leider scheint es mittlerweile zur Tradition zu gehören, dass uns am Astronomietag die Reihe der Wettergötter, sei es Petrus, Zeus, oder der weniger bekannte Kairos, nicht wohlgesonnen sind.

Ungeachtet der Wetterprognose fanden sich um 12 Uhr 6 Mitstreiter aus dem Vereinskollegium an der Sternwarte ein, darauf hoffend, dass die Sonne sich wenigstens durch Wolkenlücken zeigen wird.

In der ersten Stunde konnten Besucher dann auch noch einen kurzen Blick auf die Sonne erheischen.

Sonnenbeobachtung mit wenig Sonne

Glücklicherweise hatten wir außerhalb der Sternwarte für ein Alternativprogramm gesorgt. Markus hat mit unseren kleinen Besuchern drehbare Sternkarten gebastelt.

Basteln mit Markus

Das besondere Highlight für Kleine und (auch) Große waren Christians Wasserraketen. Es bedurfte zwar einiger Optimierungsschritte was Startrampe und Booster anging, aber es hat allen sehr viel Spaß gemacht.

Betanken der Rakete
Wasserrakete mit noch nicht optimaler Flugbahn
Wasserrakete nach Optimierung von Rampe und Booster, bis zum erdnahen Orbit fehlt allerdings noch einiges.

Nach einigen Überlegungen beschlossen wir, die Abendveranstaltung abzusagen, was sich später als richtige Entscheidung herausstellte, da dicker Nebel am Abend aufzog.

Astronomietag 2024 – Wir sind dabei!

Am 19. Oktober 2024 ist wieder bundesweiter Astronomietag, alljährlich organisiert von unserem Dachverband, der Vereinigung der Sternfreunde (VdS). Wir beteiligen uns mit zwei Veranstaltungen. Am Nachmittag werden wir die Sonne beobachten und Wasserraketen starten. Am Abend findet ein erweiterter öffentlicher Abend statt. Details zu beiden Veranstaltungen finden Sie hier. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Wir erwarten großen Ansturm beim Perseiden Abend

Nach der Sommerpause (bedingt durch die kurzen und nicht sehr dunklen Sommernächte) freuen wir uns auf die Wieder-Eröffnung unserer öffentlichen Abende! Mit dem Perseiden Abend steht auch gleich ein richtiges Highlight an. Die kostenlosen Tickets für den Zutritt zum Sternwarten-Gebäude sind seit zwei Wochen vergeben. Es wird also wohl voll werden. Daher bitten wir Euch auch dringend, Tickets zu stornieren, wenn Ihr absehbar doch nicht kommen könnt. Gebt anderen Interessenten eine Chance!

Trotzdem kannst Du gerne zur Sternwarte kommen und vom Gelände um das Gebäude herum nach Perseiden Ausschau halten. Tatsächlich ist die beste Ausrüstung für die Sternschnuppen-Jagd eine Picknick-Decke oder ein Liegestuhl. Wir werden auch einige Instrumente außerhalb des Gebäudes aufbauen. Wie immer ist die Veranstaltung Wetter-abhängig und wir sagen ggf. bis 17 Uhr am 9. August ab. Derzeit ist die Vorhersage aber nicht schlecht!

Neuer Vorstand

Auf unserer monatlichen Versammlung im Mai haben wir einen neuen Vorstand gewählt. Und kaum zwei Monate später haben wir es auch geschafft, die Vorstände abzulichten.

Der neue Vorstand. Von links nach rechts: Dr. Peter Oertel (Kassenwart), Dr. Christian Kaiser (1. Vorstand), Martin Beetz (2. Vorstand)

Wir freuen uns, die weitere Entwicklung unseres Vereins mit Eurer Hilfe gestalten zu dürfen!

Jetzt auch auf Seite 2 des Wochenblatt Extra der Allgäuer Zeitung.

Sonnensturm und Polarlichter im Mai 2024

Die derzeitige maximale Aktivität auf der Sonne hat uns in den Nächten Mitte Mai Polarlichter auch in unseren vergleichsweise süd­lichen Breiten beschert. Seit 2003 hat es keine vergleichbaren Ausbrüche auf der Sonne mehr gegeben.

Polarlicht fotografiert am 11. Mai von Matthias Wild in Hittisau.
Polarlicht fotografiert am 10.Mai von David Bach in Kempten

Die Bilder sind mit Handy Kameras in Hittisau (Matthias) und Kempten (David) entstanden. Die Belichtungszeit lag dabei bei 5 bis 10 Sekunden. Dies zeigt sehr schön, dass auch mit einfachsten Mitteln beeindruckende Fotos astronomischer Phänomene möglich sind. Nur eine stabile Auflage (Stativ) für das Handy sollte schon verwendet werden.

Auch für den Rest des Jahres 2024 befinden wir uns noch auf dem Höhepunkt des elf-jährigen Aktivitätszyklus der Sonne. Weitere Polarlicht-Sichtungen scheinen also auch bei uns möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Eine gute Informationsquelle ist die Seite Space Weather Live.

Leider liegt unsere Sternwarte für die Beobachtung von Polar­lichtern eher ungünstig, da wir nur eine sehr eingeschränkte Sicht nach Norden haben. Interessierte möchten wir daher bitten, andere Orte mit einem freien Blick nach Norden aufzusuchen. Wie immer ist es hilfreich, wenn die Umgebung möglichst dunkel ist, also keine Straßenlaternen oder beleuchtete Gebäude in der Nähe sind. Die Beobachtung von Nordlichtern ist auch sehr gut ohne Hilfsmittel wie Teleskop oder Fernglas möglich. Bitte beachten: Die kräftigen Farben auf den hier gezeigten Bildern kommen durch die lange Belichtungszeit zustande. Bei der Beobachtung mit dem bloßen Auge werden die Farben nicht so intensiv sein. Das untere Bild vermittelt einen groben Eindruck, wie die Polarlichter am frühen Morgen des 11. Mai mit bloßem Auge gewirkt haben.

Polarlicht fotografiert am 11. Mai von Matthias Wild in Hittisau