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Die Venus ist durchschnittlich 108 Millionen km von der Sonne entfernt, das sind ca. 2 Drittel der Entfernung Erde-Sonne. Sie braucht 225 Tage, um die Sonne einmal zu umkreisen. Sie ist der nächste Nachbarplanet der Erde und kommt uns bis auf 39 Mio. km nahe. Die Venus ist fast genau so groß wie die Erde und hat etwa dieselbe Schwerkraft. Ihr Durchmesser beträgt 12104 km, ihre Masse etwa 4/5 der Erdmasse.
Die Venus dreht sich andersherum als die meisten anderen Planeten, und zwar extrem langsam: Ein „Tag“ auf der Venus dauert 243 irdische Tage. Auf der Venus ist ein Tag also länger als ein Jahr, außerdem geht die Sonne im Westen auf und im Osten unter! Die Atmosphäre der Venus ist sehr dicht und besteht fast ausschließlich aus Kohlendioxyd. Sauerstoff gibt es so gut wie keinen, atmen kann man diese Luft also trotz ihrer Dichte nicht.
Der hohe Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre verursacht einen enormen Treibhauseffekt, ähnlich wie auf der Erde, aber sehr viel intensiver. Dieser Effekt erhitzt die Oberfläche der Venus auf etwa 500 Grad. Auf der Venus ist es also noch heißer als auf Merkur. Weil die Atmosphäre so dicht ist, verteilt sie die Wärme gleichmäßig um den ganzen Planeten, es ist also an den Polen nicht kälter als am Äquator und auf der Tagseite nicht wärmer als auf der Nachtseite.
Die Venus ist permanent von dichten, hochreichenden Wolken verhüllt, die niemals aufreißen und keinen Blick auf die Oberfläche zulassen. Diese Wolken bestehen nicht aus Wasserdampf wie die der Erde, sondern aus Schwefelsäure.
Über die Oberfläche der Venus wußte man wegen der Wolken bis vor einigen Jahren nur sehr wenig. Inzwischen wurde sie aber mit Radar ziemlich gut kartographiert: Es gibt riesige, flache Tiefebenen, Hochländer, riesige Berge, tiefe Krater und vermutlich auch tätige Vulkane, aber kein Wasser, die Venus ist extrem trocken.
Beobachtung
Die Venus ist am irdischen Himmel leicht zu finden – sie ist der Abend- und Morgenstern, den wohl jeder schon einmal gesehen hat. Sie ist jeweils über mehrere Monate zunächst am Abendhimmel, dann nach einer kurzen Unterbrechung ebenso lange am Morgenhimmel zu sehen. Ihre strahlende Helligkeit wird vor allem durch die Wolken verursacht. Leider kann man aber wegen der Wolken auch mit großen Teleskopen keine Details auf ihrer Oberfläche erkennen.
Die Venus wurde bisher von einer Vielzahl von Raumsonden angeflogen. Durch ihre relative Nähe sind Flüge zur Venus mit vertretbarem Aufwand durchführbar. Sowohl die USA als auch die Sowjetunion starteten seit den 1960er Jahren zahlreiche Venussonden. Wegen der enorm dichten Atmosphäre und der Hitze auf der Venus sind allerdings bisher kaum Landungen geglückt.
Die wichtigsten Sonden bisher:
Venera 3, UdSSR, Bruchlandung
Venera 7, UdSSR, weiche Landung
Venera 9, UdSSR, Venus-Satellit
Pioneer 1 und 2, USA, Venus-Satelliten
Venera 15 und 16, UdSSR, polare Venus-Satelliten
Magellan, USA, Venus-Orbiter, Kartografierung der Oberfläche mit Radar
Venus Express, europäischer Venus-Satellit