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Merkur ist der kleinste aller Planeten und der Sonne am nächsten. Er ist nur 58 Millionen km von der Sonne entfernt, etwas mehr als ein Drittel der Entfernung Erde-Sonne. Er braucht 88 Tage, um die Sonne einmal zu umkreisen, das „Jahr“ auf Merkur dauert also nur knapp 3 Monate. Weil er sich außerdem nur einmal in 59 Tagen um sich selbst dreht, dauert ein „Tag“ auf Merkur knapp 2 Monate – d.h. 4 Wochen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, und ebenso lange dauert die Nacht.
Merkur ist kaum größer als der Mond unserer Erde. Sein Durchmesser beträgt 4878 km, das ist etwas mehr als ein Drittel der Erde. Weil er so klein ist, hat er auch eine sehr viel geringere Schwerkraft: ca. 1/6, ähnlich wie auf dem Mond.
Auch seine Oberfläche sieht der unseres Mondes sehr ähnlich: Sie ist von Kratern übersät, es gibt Berge und Täler und große Becken. Von der Erde aus kann man auch mit großen Teleskopen praktisch keine Details auf der Merkuroberfläche erkennen. Die beiden Raumsonden, die Merkur bisher (2014) erreicht haben, konnten die Oberfläche jedoch inzwischen umfassend fotografieren und kartographieren.
Auf Merkur ist es sehr heiß, weil er nahe bei der Sonne ist, allerdings ist er nicht der heißeste Planet des Sonnensystems. Auf seiner Sonnenseite herrschen etwa 400 Grad, man kann dort also Blei schmelzen. In der langen Nacht kühlt die dunkle Seite aber empfindlich ab, auf bis zu -170 Grad.
Merkur ist als einziger der inneren Planeten völlig luftlos. Es gibt daher weder Wolken, noch Winde oder Niederschläge. Ohne Atmosphäre gibt es auch kein Wasser auf dem Merkur, also keine Meere und Flüsse oder andere Oberflächengewässer. Es gibt allerdings Hinweise auf das Vorkommen von Eis am Nord- und am Südpol des Planeten, z.B. in Kratern und Senken, in die niemals die Sonne scheint.
Beobachtung
Merkur steht, von der Erde aus gesehen, fast immer nahe bei der Sonne. Nur etwa 3-4 mal im Jahr entfernt er sich für ein paar Tage weit genug von ihr, um aus dem Sonnenglanz herauszutreten. Dann ist er für etwa eine halbe Stunde kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang zu sehen. Obwohl Merkur ziemlich hell ist, ist es daher alles andere als einfach, ihn zu erkennen, und es gibt sehr viele Menschen, die noch nie bewußt den Merkur am Himmel gesehen haben. Trotzdem ist Merkur seit alters her bekannt, schon die alten Babylonier haben ihn beobachtet.
Merkur wurde bisher erst von zwei Raumsonden besucht. Im Jahre 1974 flog die amerikanische Sonde Mariner 10 drei mal nahe an Merkur vorbei und fotografierte etwa 40% der Oberfläche. Eine weitere amerikanische Sonde, MESSENGER, erreichte Merkur nach 7 Jahren Flug im März 2011, trat in eine Umlaufbahn ein und umkreist den Planeten seither.