Astronomietag 2024 Nachlese

Leider scheint es mittlerweile zur Tradition zu gehören, dass uns am Astronomietag die Reihe der Wettergötter, sei es Petrus, Zeus, oder der weniger bekannte Kairos, nicht wohlgesonnen sind.

Ungeachtet der Wetterprognose fanden sich um 12 Uhr 6 Mitstreiter aus dem Vereinskollegium an der Sternwarte ein, darauf hoffend, dass die Sonne sich wenigstens durch Wolkenlücken zeigen wird.

In der ersten Stunde konnten Besucher dann auch noch einen kurzen Blick auf die Sonne erheischen.

Sonnenbeobachtung mit wenig Sonne

Glücklicherweise hatten wir außerhalb der Sternwarte für ein Alternativprogramm gesorgt. Markus hat mit unseren kleinen Besuchern drehbare Sternkarten gebastelt.

Basteln mit Markus

Das besondere Highlight für Kleine und (auch) Große waren Christians Wasserraketen. Es bedurfte zwar einiger Optimierungsschritte was Startrampe und Booster anging, aber es hat allen sehr viel Spaß gemacht.

Betanken der Rakete
Wasserrakete mit noch nicht optimaler Flugbahn
Wasserrakete nach Optimierung von Rampe und Booster, bis zum erdnahen Orbit fehlt allerdings noch einiges.

Nach einigen Überlegungen beschlossen wir, die Abendveranstaltung abzusagen, was sich später als richtige Entscheidung herausstellte, da dicker Nebel am Abend aufzog.

Astronomietag 2024 – Wir sind dabei!

Am 19. Oktober 2024 ist wieder bundesweiter Astronomietag, alljährlich organisiert von unserem Dachverband, der Vereinigung der Sternfreunde (VdS). Wir beteiligen uns mit zwei Veranstaltungen. Am Nachmittag werden wir die Sonne beobachten und Wasserraketen starten. Am Abend findet ein erweiterter öffentlicher Abend statt. Details zu beiden Veranstaltungen finden Sie hier. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Wir erwarten großen Ansturm beim Perseiden Abend

Nach der Sommerpause (bedingt durch die kurzen und nicht sehr dunklen Sommernächte) freuen wir uns auf die Wieder-Eröffnung unserer öffentlichen Abende! Mit dem Perseiden Abend steht auch gleich ein richtiges Highlight an. Die kostenlosen Tickets für den Zutritt zum Sternwarten-Gebäude sind seit zwei Wochen vergeben. Es wird also wohl voll werden. Daher bitten wir Euch auch dringend, Tickets zu stornieren, wenn Ihr absehbar doch nicht kommen könnt. Gebt anderen Interessenten eine Chance!

Trotzdem kannst Du gerne zur Sternwarte kommen und vom Gelände um das Gebäude herum nach Perseiden Ausschau halten. Tatsächlich ist die beste Ausrüstung für die Sternschnuppen-Jagd eine Picknick-Decke oder ein Liegestuhl. Wir werden auch einige Instrumente außerhalb des Gebäudes aufbauen. Wie immer ist die Veranstaltung Wetter-abhängig und wir sagen ggf. bis 17 Uhr am 9. August ab. Derzeit ist die Vorhersage aber nicht schlecht!

Sonnensturm und Polarlichter im Mai 2024

Die derzeitige maximale Aktivität auf der Sonne hat uns in den Nächten Mitte Mai Polarlichter auch in unseren vergleichsweise süd­lichen Breiten beschert. Seit 2003 hat es keine vergleichbaren Ausbrüche auf der Sonne mehr gegeben.

Polarlicht fotografiert am 11. Mai von Matthias Wild in Hittisau.
Polarlicht fotografiert am 10.Mai von David Bach in Kempten

Die Bilder sind mit Handy Kameras in Hittisau (Matthias) und Kempten (David) entstanden. Die Belichtungszeit lag dabei bei 5 bis 10 Sekunden. Dies zeigt sehr schön, dass auch mit einfachsten Mitteln beeindruckende Fotos astronomischer Phänomene möglich sind. Nur eine stabile Auflage (Stativ) für das Handy sollte schon verwendet werden.

Auch für den Rest des Jahres 2024 befinden wir uns noch auf dem Höhepunkt des elf-jährigen Aktivitätszyklus der Sonne. Weitere Polarlicht-Sichtungen scheinen also auch bei uns möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Eine gute Informationsquelle ist die Seite Space Weather Live.

Leider liegt unsere Sternwarte für die Beobachtung von Polar­lichtern eher ungünstig, da wir nur eine sehr eingeschränkte Sicht nach Norden haben. Interessierte möchten wir daher bitten, andere Orte mit einem freien Blick nach Norden aufzusuchen. Wie immer ist es hilfreich, wenn die Umgebung möglichst dunkel ist, also keine Straßenlaternen oder beleuchtete Gebäude in der Nähe sind. Die Beobachtung von Nordlichtern ist auch sehr gut ohne Hilfsmittel wie Teleskop oder Fernglas möglich. Bitte beachten: Die kräftigen Farben auf den hier gezeigten Bildern kommen durch die lange Belichtungszeit zustande. Bei der Beobachtung mit dem bloßen Auge werden die Farben nicht so intensiv sein. Das untere Bild vermittelt einen groben Eindruck, wie die Polarlichter am frühen Morgen des 11. Mai mit bloßem Auge gewirkt haben.

Polarlicht fotografiert am 11. Mai von Matthias Wild in Hittisau

Der „Oster-Komet“ 12P/Pons-Brooks

Im Munde der Medien, von manchen auch Teufels-Komet genannt, möchte ich an dieser Stelle auch ein paar Worte dazu verlieren.

Wenn ein astronomisches Ereignis mediale Aufmerksamkeit genießt, dann werden die Erwartungen der informierten Leser natürlich hoch geschraubt.

Zuerst ein Wort zu seiner Verteufelung: Im vergangenen Jahr ereignete sich auf der Oberfläche des Kometenkernes ein Helligkeitsausbruch an zwei Stellen, die dann wie kleine Hörner aussahen aber in der Zwischenzeit sich im Kometenschweif aufgelöst haben.

Der Komet, nüchtern betrachtet, ist ein periodischer Komet der alle 71 Jahre vorbeischaut.

Entdeckt wurde er von Jean-Louis Pons im Jahr 1812 und ein zweites Mal von William Robert Brooks 1883, wobei er möglicherweise auch schon 1385 gesehen und in der chinesischen Literatur erwähnt wurde.

Heute Abend, 30.3.24, befindet er sich bei Einbruch der Dunkelheit in der Nähe des hellsten Sternes im Sternbild Widder, Hamal. Seine Höhe wird etwa 10° über dem Horizont sein und von der Helligkeit ist er theoretisch mit bloßem Auge sichtbar, aber besser mit einem kleinen Feldstecher.

Er erscheint jedoch bestenfalls als kleiner verschwommener Fleck, die grüne Farbe ist nur im Teleskop sichtbar. Sein Schweif lässt sich überhaupt nur mit mehreren länger belichteten Aufnahmen s.u. abbilden.

Die Aufnahme entstand leider nicht in der Sternwarte, sondern auf dem heimischen Balkon mit einem kleinen Spiegelteleskop und einer Farbastrokamera. In der Aufnahmeserie, die auf den Kometenkern nachgeführt wurde, deshalb die Sterne als Striche, gelangte dann auch eine Sternschnuppe mit aufs Bild.

Der Komet 12P/Pons-Brooks und ein Meteor. Benannt nach seinen Erstentdeckern Jean-Louis Pons 1812 und William Robert Brooks 1883 bewegt der Komet sich gegenwärtig durch das Sternbild Widder und dürfte aktuell eine Helligkeit von 4mag5 haben. Aufnahmedaten: Teleskop Veloce RH200, Kamera ASI 071 MCPro, 32 x 30 s, Stack auf den Nucleus und Bearbeitung in PI und PS.

Merkurtransit am 9. Mai 2016

Am 9. Mai 2016 findet ein „Merkurtransit“ statt, bei dem der sonnennächste Planet Merkur durch die Sonnenscheibe als kleiner schwarzer Punkt, wandert.
Der Transit verläuft von 13:12 Uhr bis 20:42 Uhr. MESZ
Ab 13 Uhr ist die Sternwarte in Knottenried (Wanderparkplatz) geöffnet.Diese Spektakel kann nur mit einer speziellen Brille oder Filter beobachtet werden.
Das Ereignis ist natürlich Wetterabhängig  und kann nur bei überwiegend klarem Himmel beobachtet werden.