Am 19. Oktober 2024 ist wieder bundesweiter Astronomietag, alljährlich organisiert von unserem Dachverband, der Vereinigung der Sternfreunde (VdS). Wir beteiligen uns mit zwei Veranstaltungen. Am Nachmittag werden wir die Sonne beobachten und Wasserraketen starten. Am Abend findet ein erweiterter öffentlicher Abend statt. Details zu beiden Veranstaltungen finden Sie hier. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Wir erwarten großen Ansturm beim Perseiden Abend
Nach der Sommerpause (bedingt durch die kurzen und nicht sehr dunklen Sommernächte) freuen wir uns auf die Wieder-Eröffnung unserer öffentlichen Abende! Mit dem Perseiden Abend steht auch gleich ein richtiges Highlight an. Die kostenlosen Tickets für den Zutritt zum Sternwarten-Gebäude sind seit zwei Wochen vergeben. Es wird also wohl voll werden. Daher bitten wir Euch auch dringend, Tickets zu stornieren, wenn Ihr absehbar doch nicht kommen könnt. Gebt anderen Interessenten eine Chance!
Trotzdem kannst Du gerne zur Sternwarte kommen und vom Gelände um das Gebäude herum nach Perseiden Ausschau halten. Tatsächlich ist die beste Ausrüstung für die Sternschnuppen-Jagd eine Picknick-Decke oder ein Liegestuhl. Wir werden auch einige Instrumente außerhalb des Gebäudes aufbauen. Wie immer ist die Veranstaltung Wetter-abhängig und wir sagen ggf. bis 17 Uhr am 9. August ab. Derzeit ist die Vorhersage aber nicht schlecht!
Neuer Vorstand
Auf unserer monatlichen Versammlung im Mai haben wir einen neuen Vorstand gewählt. Und kaum zwei Monate später haben wir es auch geschafft, die Vorstände abzulichten.
Wir freuen uns, die weitere Entwicklung unseres Vereins mit Eurer Hilfe gestalten zu dürfen!
Jetzt auch auf Seite 2 des Wochenblatt Extra der Allgäuer Zeitung.
Immenstädter Stadtfest
Am 29. Juni 2024 findet das Stadtfest in Immenstadt statt. und die Sternwarte Oberallgäu ist mit einem eigenen Stand dabei. Ab 12 Uhr sind wir auf dem Marienplatz durch Viktor und David vertreten. Wi freuen uns auf zahlreiche Besucher!
Sonnensturm und Polarlichter im Mai 2024
Die derzeitige maximale Aktivität auf der Sonne hat uns in den Nächten Mitte Mai Polarlichter auch in unseren vergleichsweise südlichen Breiten beschert. Seit 2003 hat es keine vergleichbaren Ausbrüche auf der Sonne mehr gegeben.
Die Bilder sind mit Handy Kameras in Hittisau (Matthias) und Kempten (David) entstanden. Die Belichtungszeit lag dabei bei 5 bis 10 Sekunden. Dies zeigt sehr schön, dass auch mit einfachsten Mitteln beeindruckende Fotos astronomischer Phänomene möglich sind. Nur eine stabile Auflage (Stativ) für das Handy sollte schon verwendet werden.
Auch für den Rest des Jahres 2024 befinden wir uns noch auf dem Höhepunkt des elf-jährigen Aktivitätszyklus der Sonne. Weitere Polarlicht-Sichtungen scheinen also auch bei uns möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Eine gute Informationsquelle ist die Seite Space Weather Live.
Leider liegt unsere Sternwarte für die Beobachtung von Polarlichtern eher ungünstig, da wir nur eine sehr eingeschränkte Sicht nach Norden haben. Interessierte möchten wir daher bitten, andere Orte mit einem freien Blick nach Norden aufzusuchen. Wie immer ist es hilfreich, wenn die Umgebung möglichst dunkel ist, also keine Straßenlaternen oder beleuchtete Gebäude in der Nähe sind. Die Beobachtung von Nordlichtern ist auch sehr gut ohne Hilfsmittel wie Teleskop oder Fernglas möglich. Bitte beachten: Die kräftigen Farben auf den hier gezeigten Bildern kommen durch die lange Belichtungszeit zustande. Bei der Beobachtung mit dem bloßen Auge werden die Farben nicht so intensiv sein. Das untere Bild vermittelt einen groben Eindruck, wie die Polarlichter am frühen Morgen des 11. Mai mit bloßem Auge gewirkt haben.
Der „Oster-Komet“ 12P/Pons-Brooks
Im Munde der Medien, von manchen auch Teufels-Komet genannt, möchte ich an dieser Stelle auch ein paar Worte dazu verlieren.
Wenn ein astronomisches Ereignis mediale Aufmerksamkeit genießt, dann werden die Erwartungen der informierten Leser natürlich hoch geschraubt.
Zuerst ein Wort zu seiner Verteufelung: Im vergangenen Jahr ereignete sich auf der Oberfläche des Kometenkernes ein Helligkeitsausbruch an zwei Stellen, die dann wie kleine Hörner aussahen aber in der Zwischenzeit sich im Kometenschweif aufgelöst haben.
Der Komet, nüchtern betrachtet, ist ein periodischer Komet der alle 71 Jahre vorbeischaut.
Entdeckt wurde er von Jean-Louis Pons im Jahr 1812 und ein zweites Mal von William Robert Brooks 1883, wobei er möglicherweise auch schon 1385 gesehen und in der chinesischen Literatur erwähnt wurde.
Heute Abend, 30.3.24, befindet er sich bei Einbruch der Dunkelheit in der Nähe des hellsten Sternes im Sternbild Widder, Hamal. Seine Höhe wird etwa 10° über dem Horizont sein und von der Helligkeit ist er theoretisch mit bloßem Auge sichtbar, aber besser mit einem kleinen Feldstecher.
Er erscheint jedoch bestenfalls als kleiner verschwommener Fleck, die grüne Farbe ist nur im Teleskop sichtbar. Sein Schweif lässt sich überhaupt nur mit mehreren länger belichteten Aufnahmen s.u. abbilden.
Die Aufnahme entstand leider nicht in der Sternwarte, sondern auf dem heimischen Balkon mit einem kleinen Spiegelteleskop und einer Farbastrokamera. In der Aufnahmeserie, die auf den Kometenkern nachgeführt wurde, deshalb die Sterne als Striche, gelangte dann auch eine Sternschnuppe mit aufs Bild.
Aktuelles von der Sonne
Gegenwärtig dominiert eine Sonnenfleckenregion die Sonnenscheibe in der oberen Hälfte. Sie trägt die Bezeichnung 3590 und ist so ausgedehnt, dass sie mit einer Finsternisbrille mit bloßem Auge zu erkennen ist. Ihre Struktur ist sehr komplex und besteht aus 29 einzelnen Flecken.
Die erste Aufnahme erfolgte am Sternwarten APO mit Weißlicht- und Calcium K-Linienfilter, die zweite entstand an unserem Halpha-Sonnenteleskop.
Unser neues Sonnen-Teleskop
Bei Sternwarte denken doch die meisten unter uns an die Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels und der Planeten unseres Sonnensystems.
Dabei wird oft vergessen, dass wir einen Stern detailliert untersuchen können ohne den ein Leben auf unserer Erde nicht möglich wäre, die Sonne.
Nachdem unsere instrumentellen Möglichkeiten, mit denen wir die Sonne bisher beobachten konnten relativ eingeschränkt waren, fassten wir den Beschluss, ein Sonnen-Teleskop anzuschaffen.
Nach dem Besuch einer Astronomie Messe und der Gelegenheit durch verschiedene Modelle sehen zu können, fiel dann auch die Entscheidung für ein Modell der Fa. Coronado.
Was ist nun das Besondere an einem Sonnen-Teleskop?
Zuerst muss man vorausschicken, dass das Licht der Sonne so intensiv ist, dass eine direkte Beobachtung durch ein Teleskop zur sofortigen Erblindung führen würde. Es muss also durch geeignete Maßnahmen abgeschwächt werden.
Für die Beobachtung der Photosphäre, das ist der Teil der Sonnenoberfläche aus der das Licht kommt das die Erde erhellt, kann das über einen Filter geschehen, der vor dem Teleskop angebracht wird, oder über ein spezielles Prisma am Teleskop Ende, das einen großen Teil des Sonnenlichts ablenkt. Damit kann man die Sonnenflecke der Sonne sichtbar machen.
Mit einem speziellen Sonnen-Teleskop lässt sich jedoch noch eine andere Schicht der Sonne beobachten, die über der Photosphäre liegt, die Chromosphäre. Aus dieser Schicht kommt u.a. Licht des neutralen Wasserstoffs mit der Wellenlänge von 656,28 nm, die sogenannte Halpha Linie. Zwei hintereinander geschaltete Filter ermöglichen es, die Strukturen dieser Schicht detailliert beobachten zu können oder mit Hilfe einer Kamera aufzunehmen.
Sollten Sie neugierig geworden sein, dann besuchen Sie uns doch an einem unserer Sonnenbeobachtungs Sonntage.
Neu: Der Himmel über Knottenried live
Ab Juni 2020 wird an der Sternwarte eine Kamera Livebilder vom Himmel über unserer Sternwarte liefern. Derzeit befindet sich die Kamera noch in der Testphase an einem anderen Standort, ein Zeitraffervideo konnte aber schon veröffentlicht werden:
Merkurtransit 2019
Trotz ungünstiger Bedingungen konnten wir den Merkurtransit am 11.11.2019 beobachten. Das Wetter zwang uns allerdings, die Beobachtung nach Reichenbach bei Oberstdorf zu verlegen, da über Knottenried bereits zu Beginn des Ereignisses um 13:30 der Himmel nahezu vollständig bewölkt war.
Mit mobilen Geräten konnten wir die Beobachtung aber in Reichenbach starten, und bis zum Sonnenuntergang fast ununterbrochen den Transit des Merkur als kleine schwarze Scheibe auf der Sonnenoberfläche beobachten.
Neben der visuellen Beobachtung sind uns auch einige Fotos gelungen, auf denen sich die Merkurscheibe zumindest als kleiner Punkt im linken drittel der Sonnenscheibe leicht oberhalb der Mitte erkennen läßt (bei den Schatten am unteren Sonnenrand handelt es sich um Wolken in der Erdatmosphäre):