Da ich im Augenblick ein paar freie Tage habe, musste ich den gestrigen Abend nutzen und mich endlich mit unserer neuen Montierung vertraut machen. In ihren Dimensionen ist sie schon eine "richtige Sternwartenmontierung" und wirkt sehr wertig, das darf sie bei dem Preis aber auch. So hab ich also gestern unser altes Meade-Teleskop von der Montierung runter genommen, um meinen kleinen Apo zum Fotografieren darauf zu packen. Leider musste ich feststellen, dass für das vorhandene Gegengewicht mein Setup zu leicht und das Ungleichgewicht zu groß ist, was nun? Darauf zu warten, bis ich ein passendes Gewicht auftreibe, fehlte mir die Zeit und die Lust. Wir Hobbyastronomen sind es ja gewohnt, improvisieren zu müssen, denn irgend etwas passt immer nicht zusammen. So kam dann diese gewagte Balance-Lösung zustande. Dann nur noch die Koordinaten von Knottenried programmieren, drei Sterne anfahren, mit der Programmroutine die Montierung einnorden (12 Schrauben leicht lösen und an dreien hin und her drehen) und nach einer Stunde Vorarbeit kann es dann losgehen. Das Kalibrieren der Nachführkamera klappt (fast) auf Anhieb, der erste Stein fällt vom Herzen. Das Fotoobjekt meiner Wahl für das "first light" war der Elephanten- rüssel in IC 1396. Er stand gestern Abend zenitnah und ist ein Objekt das längere Belichtungszeit für das Einzelbild benötigt. Ich wollte damit auch die Qualität der Nachführung testen. Hohe Luftfeuchtigkeit und Schleierwolken haben leider die Aufnahme- bedingungen verschlechtert, er ist immerhin auf dem Bild zu erkennen. Nach einer Stunde war dann auch der Akku meiner Stromversorgung erschöpft und ich durfte zusammen packen und relativ zufrieden heim fahren.